Farbiges Glas in traditionellen tschechischen Handwerkskronleuchtern
Erschienen: 21.01.2018
Bei der Herstellung des farbigen transparenten Glases, das in traditionellen Kristallleuchten verwendet wird
werden hauptsächlich Metalloxide verwendet. Die endgültige Farbwirkung wird außerdem durch die Zusammensetzung des Grundmaterials (Natrium, Kalium, Blei usw.) und durch die Art des Schmelzens - so genannte Oxidation mit Sauerstoff oder Reduktion ohne Sauerstoff - beeinflusst.
Welche Farbe erhält das Glas, wenn das Metalloxid hinzugefügt wird?
Zur Veranschaulichung stellen wir die farblichen Auswirkungen einiger von ihnen vor.
(Fe) - Eisen (Grüne Lampen)Am häufigsten sind es wohl Eisenoxide, die den Zahnschmelz grün verfärben, was in den meisten Fällen unerwünscht ist. Aber auch die Glasmacher können Eisen vorteilhaft einsetzen: Eisen färbt das Glas beim Reduktionsschmelzen dunkelgrün, beim sauerstoffarmen Schmelzen grünlich-braun bis gelb und beim Oxidationsschmelzen gelb. Diese Eigenschaften des Eisens werden vor allem bei der Herstellung von Getränkeglas genutzt, aber beispielsweise auch bei der Herstellung von Gläsern, die vor den Auswirkungen von UV-Strahlung schützen.
(Mn) - Mangan (Amethyst-violette Glasleuchten)
Der Zusatz von Mangan in reinem Zustand trägt dazu bei, den unerwünschten grünlichen Effekt des "allgegenwärtigen Eisens" im Glas zu beseitigen und damit die Klarheit des Emails zu erhöhen. Oxidiertes zweiwertiges Mangan färbt Glas gelb bis braun, und dreiwertiges Mangan färbt Glas amethyst-violette.
(Ni) – Nickel (Dunkelviolette Glasleuchten)
Nickeloxid hat auch die Fähigkeit, Glas violett zu färben.
(Se) – Selen (Rosa Glasleuchten)
Wenn genügend Sauerstoff vorhanden ist, färbt Selen den Kalium-Schmelz süßlich rosa (rosalin). Natriumglas färbt Selen orange und Bleiglas gelblich.
(U) – Uranus (Helle gelb-grüne Leuchten)
Die Farbwirkung von Uranoxid in Glas wurde im 19. Jahrhundert von dem Glasmachermeister Riedel aus Polubná entdeckt. Das leuchtend gelb-grüne Uranglas wurde liebevoll "Anna's Yellow" und "Anna's Green" genannt, nach der Frau des Glasmachers Riedel. Glaswaren aus diesem Material werden in Ihrem Interieur sicher nicht übersehen werden.
(Cr) – Chrom (Grüne Leuchte in Grasfarbe)
Durch den Zusatz von Chromoxid erhält das Glas eine grasgrüne Farbe.
(S) -Schwefel, C-Kohlenstoff (Bernsteinglasleuchten)Schon die mittelalterlichen Glasmacher wussten, dass die Zugabe einer kleinen Menge Schwefel oder Kohlenstoff eine gelbe (bernsteinfarbene) Farbe ergibt.
(Co) – Kobalt (Kobaltblaue Leuchten)
Eine häufig verwendete Zutat zur Erzielung verschiedener Blautöne.
(Au) – Gold (Rubinrote Leuchten)
Rotes Rubinglas war schon immer eines der teuersten, da für seine Herstellung echtes Gold benötigt wurde. Der Entdecker des "goldenen Rubins" war der Alchemist Jan Kunckel, der Ende des 17. Jahrhunderts der Hexerei bezichtigt wurde - er soll das Glas mit menschlichem Blut gefärbt haben. Nur mit großer Mühe konnte er sein nacktes Leben retten. Schon die Zugabe einer kleinen Menge Goldchlorid zum Schmelzgemisch führt zu einer Rubinfärbung des Glases.
(Cu) – Kupfer (Leuchten in der Farbe des böhmischen Granats)
Die tschechische Erfindung, die den teuren Goldrubin ersetzen soll, ist die Herstellung eines Kupferrubins.
Wenn diese Art von rubinrotem Glas auf klare Emaille aufgetragen wird, entsteht ein wunderschönes Rot. Der resultierende Rot-Effekt kann von Ziegelrot bis hin zu sehr dunklen Tönen reichen, die z. B. als Lampenabdeckung in einer Fotokammer verwendet werden können. Der Kupferrubin wird durch die Einwirkung von Kupferoxid und Reduktionsmitteln gebildet.
Und viele andere... siehe auf Wikipedia
https://en.wikipedia.org/wiki/Glass_colouring_and_colour_marking
Metalloxide werden auch bei der Herstellung von farbigem Kristallschmuck verwendet. Auf diese Weise behandelte Kronleuchterbesätze erzeugen besondere Farbeffekte - aus verschiedenen Winkeln können sie Licht in einer anderen Farbe (Licht mit einer anderen Wellenlänge) reflektieren.
Siehe Foto "AUSSTELLUNG".